Fotos: Mathias Rümmler, Plakat: Demian Bern
Premiere am 31.10.2013, SOPHIENSÆLE, Berlin
12.12.-14.12.2013, 20h
Theater Rampe, Stuttgart
01.+02.02.2014, 20h+18h
Künstlerhaus Mousonturm, Frankfurt
‚Die Aufführung‘ ist die Aufführung einer Institution, namentlich ‚Die Institution‘. Gedoppelt, gespiegelt, auf mehreren Bühnen gleichzeitig, durch Theatermaschinerie und Komposition eng miteinander verwoben, begegnen sich erfundene und tatsächliche Menschen und Dinge.
‚Die Aufführung‘ ist Theater, Kongress und Konzert: Im begehbaren Bühnenbild trifft das Publikum auf Performer/innen, auf einen Musiker sowie auf Gäste aus Wissenschaft und Kunst.
Herbordt/Mohren hinterfragen Kategorien aus dem Kunst- und Kulturbetrieb, aus der Lebens- und Arbeitswelt, die sie umgibt. Das Publikum bewegt sich dabei in einem Raum, in dem die Anführungszeichen um die Begriffe ‚Institution‘ und ‚Aufführung‘ ständig präsent sind, auch wenn sie nach und nach verblassen: Ist ‚Die Aufführung‘ noch eine Aufführung? Ist ‚Die Institution‘ noch eine Institution?
‚Die Aufführung‘ betreibt ein raffiniertes Spiel mit den Kategorien und Zuschreibungen. Hier herrscht kein Zwang zum Verständnis. Es geht um das Erleben von Zusammenhängen, das Majestätische von Diagrammen, das Wühlen in den eigenen Erinnerungen, das Zusammenbringen von Entferntem.
Presse
Nachtkritik vom 01.11.2013
Berliner Zeitung vom 02.11.2013
Was Theater sein kann, was es will oder nicht sein soll, ‘dass sich der Ort in seiner Bedeutung ständig verändert’, daraus haben Melanie Mohren und Bernhard Herbordt einen entspannten Abend gemacht, der sozusagen die Innenseite des Theaters zeigt, und man weiß danach auch wieder, warum es irgendwann Kult geworden ist, die Befragung seiner eigenen Mittel bei der Kunstproduktion auszustellen. (nachtkritk.de, 01.11.2013)
Es findet eine Baustellenbegehung statt, die höchst aufschlussreich ist, denn sie handelt von einem Theater, das kein ‘Theater’ mehr sein wird, sondern etwas Neues: eine ‘Institution’ eben, deren Begriff, Ausdehnung und Praxis erst noch zu finden sind: zu finden, zu prüfen, zu verwerfen und wieder neu zu finden im ständigen Prozess. Und genau das passiert bereits in den neunzig Minuten, für die das Performanceduo Herbordt/Mohren eine fantastische Versuchsanordnung der Möglichkeiten und Visionen entworfen hat. (Berliner Zeitung, 02.11.2013)
Nach 30 Minuten weiß ich nicht mehr, wer hier ‘offiziell’ zur Aufführung gehört und wer Gast ist. Die Grenzen verschwimmen. Ein Blick ins Gesicht der anderen Besucher verrät mir, dass es ihnen ähnlich geht.
Beim Teller Suppe, den es später an der Station mit Koch gibt, fragt mich einer, von welcher Institution ich komme. Ich bin irritiert, gehört das zur Performance? – Melanie Mohren und Bernhard Herbordt schaffen es mit ihrer Komposition aus Theater, Konzert und Performance die häufig beschworene Trennung zwischen Kunst und Leben aufzuheben. Durch das kontingente Mäandern des Publikums werden Orte neu besetzt und höchst individuelle Erfahrungen gemacht. (Der Freitag, 07.11.2013)
Credits
Konzept, Regie, künstlerische Leitung: Melanie Mohren und Bernhard Herbordt. Bühne: Leonie Mohr und Hannes Hartmann. Komposition: Hannes Seidl. Performance (Berlin/Stuttgart): Judica Albrecht, Matthias Breitenbach, Michael E. Kleine, Lina Lindheimer, Armin Wieser, Katharina Zoffmann. Schlagzeug: Matthias Engler. Koch: Marcus G. Bergmann. Technische Leitung: Norman Duncan Thörel. Video: René Liebert. Licht: Fabian Lehmann. Mitarbeit Raum: Christine Bentele und Daniel Brockhaus. Produktionsleitung: Juliane Beck. Mitarbeit: Alida Breitag. Medienarbeit: Bernhard Siebert. Grafische Gestaltung: Demian Bern.
Gäste ‚Performing Institutions‘ in Berlin: Ursula Achternkamp, Marcus Bergmann, Elise v. Bernstorff, Knut Ebeling, Maximilian Haas, Pirkko Husemann, Gordon Kampe, Florian Malzacher, Mieke Matzke, Martin Nachbar, Emanuel V. Towfigh, Sandra Umathum, Matthias Warstat u.a.
Gäste ‚Performing Institutions‘ in Stuttgart: Lorenz Aggermann, Robert Atzlinger, Bureau Baubotanik, Anja Dauschek, Christian Dosch, Martina Grohmann, Jean-Baptiste Joly, Bernd Mand, Norbert Pape, Steve Valk, Vesna Vukovic u.a.
Gäste ‚Performing Institutions‘ in Frankfurt: Stefan Apostolou-Hölscher, Katja Diefenbach, Sarah Israel, Hans-Werner Krösinger, Michl Schmidt, Thomas-M. Seibert, Philipp Schulte u.a.
Eine Produktion von Herbordt/Mohren. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds. In Kooperation mit Die Junge Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt am Main, Theater Rampe Stuttgart und SOPHIENSÆLE. Wir bedanken uns bei unserem Medienpartner taz.die tageszeitung.
Im Rahmen von ‚Die Aufführung‘ in Berlin fand als Teilprojekt die vierte Ausgabe der Veranstaltungsreihe ‚Performing Institutions‘ der AG Kunst als Forschung? von Die Junge Akademie statt.